Der Zombie

 

Anlässlich der Veröffentlichung unserer diversen Horrorfilmlisten soll an dieser Stelle mal auf die Bedeutung des Zombies eingegangen werden. Denn der Zombie an sich ist gleichzeitig Quelle unfassbaren Grauens wie auch perverser Komik, doch warum?

Als Zombie bezeichnet man einen zum Leben zurückgekehrten Toten, der meist über nicht viel mehr als seine Überlebenstriebe verfügt, sprich: das Fressen.

Eigentlich leitet sich das Wort Zombie von Nzùmbe ab, aus der zentralafrikanischen Sprache Kimbundu übersetzt heißt das soviel wie Totengeist.

Die Angst vor dem Zurückkehren der Toten aus Ermangelung des Wissens über das „Leben danach“ ist fest im Menschen verankert aber Zombies bieten über diese Fragen hinaus eine Möglichkeit dem Horror auch ein Gesicht zu geben, also entsprechende Gedankenspiele über das Verhalten eines Menschen ohne seinen Verstand und inneren Seelenkosmos zu führen.

Was wären wir denn ohne unser Gedächtnis, ohne unsere großen und kleinen Leidenschaften und Gefühle? Zombies!

Dieser Gedankengang hat dazu geführt das man auch „normale“ Menschen, die eher zu existieren scheinen als zu leben, Menschen die wir täglich glauben zu sehen und die uns aufgrund ihrer Teilnahmslosigkeit ängstigen, als Zombies zu bezeichnen.

Und das nicht ohne Grund!

Was uns zum Menschen macht, und das ist hoffentlich nichts neues, ist unsere Fähigkeit „toten“ Dingen eine Bedeutung zu geben, mit jemandem oder etwas mitzufühlen, zu kombinieren und zu erfinden.

Der Regisseur George A. Romero etwa führte im Jahre 1968 den bereits existierenden Zombiefilm mit „Die Nacht der lebenden Toten“ zu neuer Größe und brachte eine politische Dimension in diese Thematik. Romero hatte die Zeichen der Zeit erkannt: Rassismus auf den Straßen, ein blutiger Krieg in Vietnam (bei dem die Welt erstmals zusehen konnte, weil Kameras dabei waren!), CIA-Operation zum Thema Bewusstseinskontrolle, die Angst vor dem Kommunismus in welchem die Menschen wie gleichgeschaltete Maschinen wirkten – das alles waren Themen die durch den Zombie am deutlichsten darzustellen waren und so drehte er einen der kontroversesten Streifen der Horrorfilmgeschichte.

Ein weiteres gutes Exemplar ist die 2004 erschienene Zombieparodie „Shaun Of The Dead“ – schon in der überaus witzigen Anfangssequenz sehen wir sie, die Zombies des Alltags: Uns! Und ganz ohne seine Botschaft aufdringlich an den Mann zu schleudern macht der Film uns nach all den Lachern klar das man sich sein Mensch-sein bewahren muss.

 

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