Buddys

Zwei unterschiedliche Menschen, auf einander angewiesen weil das Schicksal sie zusammenführte. Zwei Menschen, so grundverschieden, dass man ihrer entstehenden Freundschaft unbedingt zusehen will: Das Buddy-Movie.

Väter dieser Filmgattung sind zweifellos Laurel & Hardy, die bereits alle entscheidenden Merkmale festlegten. Der eine ist dick, der andere dünn. Der eine ist verhältnismäßig intelligent, der andere, nun ja, eben nicht. Dennoch können sie ihre Ziele, unter großem Widerwillen, nur gemeinsam erreichen. Aus ihrem charakterlichen Ungleichgewicht erwächst auch ihre Stärke: Sie ergänzen sich. Das Indiz für eine jede erfolgreiche Partnerschaft.

Ein Buddy (engl. Freund) ist etwas Unersetzliches. Doch wie kommt es dazu? Wie, und durch welche Ereignisse, werden Menschen einander, fernab erotischer Anziehungskraft, wertvoll und teuer? Das ist es, was seit der Stummfilmzeit Massen an Menschen ins Kino zieht. Und so hat uns die Filmgeschichte eine schier unendliche Anzahl an glaubhaften, weniger glaubhaften, witzigen und dramatischen Varianten präsentiert.

Heutzutage versteht man unter der Bezeichnung Buddy-Film, hauptsächlich lustige Filme. Das komödiantische ist zwar nicht zwingend notwendig, hat sich aber etabliert. Eines der unvergesslichsten Duos war, hinsichtlich des Fun-Faktors, das Gespann aus Bud Spencer und Terence Hill. Die Prügelorgien, der beiden, völlig ungleichen Partner sind längst Kult. Die Story war meist nur Beiwerk, es interessierte die Fans eher, wie sie dieses Mal wohl zu einander finden würden, ob sie sich als Gegner, Brüder, alte Gefährten, oder neue Bekanntschaft durch die Reihen ihrer Feinde dreschen würden.

Von diesem Buddy-Faktor kann also eine wirkliche Neugier und Vorfreude beim Publikum entstehen. Wenn die Chemie zwischen den Akteuren stimmt, sind diese Filme meistens gute Unterhaltung. Man denke an Mel Gibson und Danny Glover als ungleiche Polizisten in den vier Lethal Weapon-Filmen (USA, 1987-1998); die seitdem wohl meist kopierte Variante des Buddy-Movies! Erwähnung sollten auch die zehn gemeinsamen Filme von Walter Matthau und Jack Lemon finden, die durch den großen Billy Wilder für den Film Der Glückspilz (USA, 1966) zusammengebracht wurden und die auch in dessen letztem Film Buddy Buddy (USA, 1981) die Hauptrollen übernahmen.

Weitere berühmte und erwähnenswerte Beispiele: Butch Cassidy and the Sundance Kid (USA, 1969), Ein streunender Hund (Japan, 1949), Easy Rider (USA, 1969), Asphalt-Cowboy (USA, 1969), Papillon (USA, 1973), Der Mann, der König sein wollte (Großbritannien, 1975), Die Unbestechlichen (USA, 1976), Die Glücksritter (USA, 1983), Weiße Jungs bringen’s nicht (USA, 1992), Die Verurteilten (USA, 1993), Ruby & Quentin (Frankreich, 2003).

Filme die, ob ihrer Qualität, höchst strittig sind, sich aber durchaus Fans erarbeitet haben: Thelma & Louise (USA, 1991), Die Akte (USA, 1993), Men in Black I-III (USA, 1997-2012), Miami Vice (USA, 2006), Trans-Amerika-Express (USA, 1976), Stir Crazy (USA, 1980), Der blutige Pfad Gottes (Kanada/USA, 1999), Asphalt-Blüten (USA, 1973), Rush Hour 1-3 (USA, 1998-2007), Nur 48 Stunden (USA, 1982).

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