In Fight Club (USA, 1999) wird es bereits hinlänglich erklärt, doch so genannte subliminale Bilder werden immer noch, entweder geleugnet oder unterschätzt.
Der Schock ist ein wichtiges Mittel des Regisseurs um sein Publikum auf etwas „hinzuweisen“. Solche Schockmomente sind nahezu genauso alt wie das Kino selbst. Bestes Beispiel ist wohl das Zerschneiden eines Auges mittels einer Rasierklinge in Ein andalusischer Hund (Frankreich, 1929) von Luis Buñuel.
Der deutsche Regisseur Fritz Lang sprach einmal davon, dass die einzige Angst, die den modernen Menschen beeinflusst, jene Angst vor körperlicher Beeinträchtigung und Schmerz ist. Kein Gott, keine Wahrheit, keine moralische Entartung macht uns solchen Kummer wie der Gedanke an eine Verletzung, eine Krankheit oder den Tod.
Niemandem ist diese menschliche Ur-Angst offenkundiger und nützlicher als der Filmindustrie. Damit verdienen sie seit gut einem Jahrhundert ihre Brötchen. Und sie haben dazugelernt: Jene, oben angesprochenen, subliminalen Bilder bezeichnen einen Schock-Effekt, den Regisseure wie Alfred Hitchcock, Ingmar Bergman, Oliver Stone und Tim Burton genauso benutzten wie die heutige Werbeindustrie.
Es geht um folgendes: Ein kurzes Bild wird zwischen die anderen geschnitten, so zusagen unterschwellig versteckt. Über den Sinn kann man sich streiten. Man kann Manipulation dahinter vermuten, wenn man denn glaubt, dass der menschliche Verstand so funktioniert. Man kann auch glauben, dass es sich um künstlerisches Interesse handelt, bei welchem beabsichtigt wird, dass nur das Unterbewusstsein das gesehene Bild verarbeitet, Assoziationen hervorbringt, ohne aber den Zuschauer vom eigentlichen Geschehen auf der Leinwand abzubringen.
Fakt ist jedoch auch, dass dieser „Effekt“ selten benutzt wird um etwas Heiteres oder Schönes zu zeigen. Meistens erleben wir ihn in Kombination mit Schock-Momenten. So etwa in Der Exorzist (USA, 1973), in welchem man ganz plötzlich ein dämonisches Gesicht zu erkennen glaubt (was auch da ist), welches jedoch so kurz zu sehen war, dass einem gleichzeitig suggeriert wid, man hätte es gar nicht gesehen.