Die Verurteilten
[ The Shawshank Redemption ]
Platz 94
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(USA, 1994)
Regie: Frank Darabont
Drehbuch: Stephen King & Frank Darabont
Kamera: Roger Deakins
Musik: Thomas Newman, (Doris Fisher & Allan Roberts)
Schnitt: Richard Francis-Bruce
Produktion: Niki Marvin, David V. Lester & Liz Glotzer
Darsteller: Tim Robbins, Morgan Freeman, Bob Gunton, William Sadler, James Whitmore, Gil Bellows, Clancy Brown, Mark Rolston, Jeffrey DeMunn, Jude Ciccolella, Paul McCrane, Larry Brandenburg, Brian Libby & David Proval
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Der Fankreis um Die Verurteilten, der vielleicht besten Verfilmung einer Stephen King Geschichte, ist mit jedem Jahr seit seiner Premiere 1994 stetig gewachsen. Man kann sagen, er ist im Rennen um den besten Film aller Zeiten so etwas wie ein Publikumsliebling.
Der Film war nicht besonders erfolgreich an den Kinokassen und unterlag, trotz zahlreicher Nominierungen, bei den großen amerikanischen Preisverleihungen (Oscar & Golden Globe) hauptsächlich gegen den im selben Jahr erschienenen Forrest Gump.
Seitdem ist Die Verurteilten ein Paradebeispiel für die so genannte Mund-zu-Mund-Propaganda geworden; er entwickelte sich auf wirklich jedem Medium (VHS, DVD & Blu-ray) zum absoluten Verkaufsschlager und erfreut sich auch im TV nach wie vor großer Beliebtheit. Man kann mit Gewissheit sagen, dass es sich bei Die Verurteilten um einen der, weltweit, meistgesehenen Filme unserer Zeit handelt.
Zur Story: Es geht um einen jungen Banker, Andy Dufresne, der im Jahre 1947 wegen vermeintlichen Mordes an seiner Frau und ihrem Liebhaber zu doppelt-lebenslänglicher Haft verurteilt wird. Man überstellt ihn der Strafanstalt Shawshank, in welcher er dazu verdammt scheint, den Rest seines noch jungen Lebens absitzen zu müssen.
Nach anfänglichen Anpassungsschwierigkeiten lernt Andy, und mit ihm der Zuschauer, den Gefängnisalltag jener Epoche kennen – in seiner Grausamkeit genauso wie in seiner Eintönigkeit. Nach und nach freundet er sich mit einigen Mitgefangenen an, unter ihnen Red (gespielt von Morgan Freeman), aus dessen Sicht der Film gezeigt wird und der selbst auch als märchenhafter Erzähler fungiert.
Andys Dasein nimmt eine entscheidende Wendung, als er ein Gespräch zwischen den Wärtern mitbekommt, indem es um ein zu versteuerndes Erbe geht. Andy gibt einen entscheidenden Tipp und glänzt fortan, auf Nachfrage der Wärter, mit kompetentem Fachwissen.
So kommt es schließlich sogar dazu, dass er sämtliche Steuererklärungen, nicht nur für die Wärter des Shawshank-Gefängnisses, sondern auch darüber hinaus, erledigt. Auch für den äußerst verschlagenen Gefängnisdirektor wird er zu einem unverzichtbaren Buchhalter. Durch einen neuen Mitgefangenen kommt Andy sogar zu Informationen über den wahren Mörder seiner Frau. Doch ob ihn das der ersehnten Freiheit näher bringt scheint zweifelhaft.
Durch eine Beschreibung der Story kann man die Kraft dieses Films kaum erkennbar machen. Hauptmotor sind die Schauspieler, allen voran Tim Robbins und Morgan Freeman (aber auch alle anderen, wirklich fabelhaft besetzten, Nebendarsteller), deren Zusammenspiel, in bedeutendem Maße, für die Atmosphäre des Films verantwortlich ist.
Frank Darabonts Drehbuch ist, eng an Stephen Kings Vorlage gehalten, äußerst sensibel und im positiven Sinne unspektakulär (genau wie seine Regie) – dadurch gewinnt der Film eine gewisse unaufdringliche Tiefe und man kann ihn sich deshalb auch mehr als einmal ansehen. Die Kameraarbeit von Roger Deakins ist wirklich sauber und schon deswegen erwähnenswert, da sie unter den zeitgenössischen Arbeiten zweifellos zu den „meistkopierten“ gehört.
Zusammenfassend kann man, ganz nüchtern und ruhigen Herzens, sagen: Die Verurteilten ist einer der besten Gefängnisfilme überhaupt und gleichzeitig die äußerst poetische Geschichte einer Männer-Freundschaft, mit Schlusspointe!
Anm.d.Red.: Regisseur Frank Darabont lieferte 5 Jahre später mit The Green Mile eine weitere, durchaus sehenswerte, Verfilmung nach einer Vorlage von Stephen King ab.
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