Es ist die Stunde nach dem Sonnenaufgang und es ist ebenso die Stunde vor dem Sonnenuntergang welche von Filmemachern gern als Magic Hour (von Fotografen auch als Golden Hour) bezeichnet wird.
Nahezu jeder Mensch weiß es: in diesen beiden Tagesstunden sieht die Welt, sogar die Plätze die uns eng vertraut sind, anders aus als sonst und schon deshalb ist die so genannte Magic Hour für Regisseure und Kameramänner von jeher Quell der Inspiration als auch technische und organisatorische Herausforderung.
Besondere Erwähnung sollen hierbei die Regisseure Terrence Malick und Stanley Kubrick erfahren die sich beide, angezogen von der Kraft welche von jenen sonnengetränkten Bildern ausgeht, ausgiebig mit dem Thema beschäftigten und in einigen ihrer Filme Beispiel von der hier beschriebenen Außergewöhnlichkeit dieser Bilder geben.
Vor allem „Days Of Heaven“ („In der Glut des Südens“) von Malick ragt hierbei heraus. Martin Scorsese sollte später über den Film sagen man könne jedes Einzelbild herausschneiden und als Gemälde in ein Museum hängen!
Und damit hat er verdammt recht – unabhängig von der Meinung die man zu „Days Of Heaven“ haben kann (Story, Schauspieler, Thrill-Faktor usw.) ist es eine technische Meisterleistung: nahezu der gesamte Film wurde während diesen beiden Tagesstunden gedreht – ein unwahrscheinlich aufwendiges Vorhaben, dass dem Kameramann Néstor Almendros einen wohl verdienten Oscar einbrachte.
Weitere Beispiele sind „The New World“ und „The Tree Of Life“ von Terrence Malick sowie „Barry Lyndon“ und „Full Metall Jacket“ von Stanley Kubrick.