Viele, meist erfolgreiche Filme, bringen Nachfolger (Sequels) mit sich und im allgemeinen gelten diese als schwächere Versionen des Originals – warum werden sie dann eigentlich gedreht?
Zunächst zur Definition: Das Wort Sequel stammt vom lateinischen Wort sequi ab und bedeutet „folgen“. Ein Sequel führt dementsprechend die Handlung eines anderen Films fort oder spielt in dessen „eigener Welt“ (aus Orten und Personen). Dabei muss man unterscheiden zwischen solchen, welche das Konzept ihres Vorgängers einfach kopieren (z.B. Stirb Langsam/Die Hard, USA, 1988 und Stirb Langsam 2/Die Harder, USA, 1990) und jenen, die das Gerüst ihrer Geschichte durch eine Fortsetzung erweitern und vergrößern (z.B. Der Pate, USA, 1972 und Der Pate – Teil II, USA, 1974). Dies ist wertungsfrei zu verstehen, schließlich gibt es keinen ersichtlichen Grund warum nur eine dieser Methoden zum Erfolg, sprich zur Herstellung eines guten Films taugen sollte.
Man muss jedoch auch bemerken, dass es sich um eine klassisch amerikanische Methode handelt, also etwas, dass den US-amerikanischen Film mehr geprägt hat als andere Länder!
Heutzutage ist, vor allem in Hollywood, ein regelrechter Trend zu beobachten – in Richtung Sequels, Prequels (spielen vor der Ursprungsgeschichte) und, ganz allgemein, hin zur Fortsetzungsserie mit schier unüberschaubar vielen Nachfolgern (siehe die Reihen zu Halloween, Nightmare, Saw, X-Men usw.). Doch das Modell ist nicht neu! Bereits in den frühen Tagen Hollywoods erkannte man die Möglichkeit eine bereits bekannte Story auszubauen und somit vor allem den Profit zu erhöhen! Bezeichnenderweise waren es auch hier besonders Horrorfilme wie Dracula, Frankenstein und Der Wolfsmensch, welche sich in den Augen von Hollywoodproduzenten zu Fortsetzungen eigneten (vermutlich weil gute Horror-Storys schwer zu bekommen sind).
An dieser Stelle muss ein Unterschied gemacht werden zu so genannten Filmserien wie James Bond, Star Trek, Harry Potter oder Herr der Ringe, die zwar unterschiedlich in ihrer Herangehensweise und Produktionsgeschichte sind, jedoch, fair ausgedrückt, erst durch mehrere Filme ihren Sinn entfalten können!
Um die Eingangs gestellte Fragen zu beantworten: Es geht um Geld. Soll heißen: Mit einem Fortsetzungsfilm kann man vor allem deshalb den Gewinn optimieren, weil die Zuschauer bereits vorbereitet sind (auf die Art des Films, Personen/Darsteller usw.) und sich gemäß der menschlichen Gewohnheit wohl eher einen Film anschauen, bei dem sie wissen was sie erwarten können als ins kalte Wasser zu springen um das Unbekannte zu erforschen. Die Neugier zu wissen wie es weitergeht ist groß, vor allem wenn wir an Personen/Figuren denken, die wir in einem Vorgängerfilm mochten – da greift Hollywoods Kalkül.
Und weil in Hollywood Filme ein Business sind, die allerdings hergestellt werden wie Kunstwerke, finden sich bemerkenswerte und auch künstlerisch wertvolle Exemplare unter den so ungeliebten Fortsetzungsfilmen.
Die Nörgler machen es sich zu einfach und da wir vom Filmolymp eher auf die positiven Aspekte der Filmgeschichte fokussiert sind, folgt nun, eine höchst subjektive Liste unserer:
Top 20 – Sequels
1. Zwei Glorreiche Halunken
2. Der Pate – Teil II
3. Das Imperium schlägt zurück
4. Aliens
5. Terminator 2 – Tag der Abrechnung
6. The Dark Knight
7. Indiana Jones und der letzte Kreuzzug
8. Frankensteins Braut
9. Zombie
10.Mad Max 2 – Der Vollstrecker
11.Before Sunset
12.Tanz der Teufel 2
13.Für ein paar Dollar mehr
14.Die Bourne Verschwörung
15.Die Nackte Kanone 2 ½
16.Fluch der Karibik 2
17.Die Rückkehr der Jedi-Ritter
18.Lethal Weapon II – Brennpunkt L.A.
19.Batmans Rückkehr
20.French Connection II